war ja klar
ein mann sitzt in einem park auf einer bank unter einem baum am ufer eines ententeiches, er schreibt etwas in seinen tragbaren computer. ein mann kommt hinzu, ein spaziergänger, er richtet sich an den sitzenden, schreibenden: "was schreibst du da?" - "ich schreibe gerade auf, wie sehr ich dich hasse."
der spaziergänger macht einen satz auf den sitzenden zu und haut ihm in den bauch. es kommt zu einer schlägerei. der computer fällt ins wasser. (wir werden nie erfahren, ob der sitzende die wahrheit gesagt hat.) andere kommen hinzu. die einen stehen auf der seite des spaziergängers, die anderen auf der seite des anderen mannes. es kommt zu einer großen schlägerei, schreckliche bilder, die männer hauen sich gegenseitig mit steinen nieder, beißen sich in die gliedmaßen, schlagen sich in die eier, boxen sich ins gesicht, manche liegen am boden, viele bluten, einige schreien um hilfe, die polizei kommt an den tatort, es kommt zu einer noch größeren schlägerei.
sie können sich ja denken, wie es weiter geht, alle töten alle, der mensch ist des mensch wolf, die menschen essen sich gegenseitig auf, sie foltern einander, soddom und gomorrha, es dauert nur hundertzwanzig minuten und alles leben auf der erde ist ausgerottet. nichts lebt mehr und die wolken ziehen vorüber.
und draußen, im universum, sitzt ein weißer hase, der pfeife raucht und all dem zugeschaut hat, er sagt:
war ja klar
Sebi, 43 Jahre, ist Leberspender! Helfen auch Sie!
ich danke meiner leber dafür, dass sie schon soviel zeit mit mir verbracht hat.
Ludwig (von) Ficker, 1885-1919: Ludwig Ficker von Feldhaus (* 13. April 1880 in München; † 20. März 1967 in Innsbruck) war Schriftsteller und Verleger.
Der Sohn von Julius von Ficker und Bruder von Rudolf und Heinrich von Ficker gründete 1910 die Kulturzeitschrift "Der Brenner" und förderte und publizierte das Werk seines Freundes Georg Trakl.
1959 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis, 1960 die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin und 1966 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
Er ist am Friedhof Mühlau in Innsbruck begraben.
Wer braucht schon Andreas Hofer um stolz zu sein, angesichts solcher Größen wie Ficker? Manche im heiligen Land Tirol wissen noch um seine größten Söhne und ihre Brenner!